Stadtteilinformationen, Düsseldorf: Düsseltal

Düsseltal ist den Düsseldorfern besser bekannt als „Zooviertel“ oder kurz „Zoo“. Das hängt mit der Tatsache zusammen, dass Affen, Strauße, Zebras und andere Bewohner fremder Länder zwischen 1876 und 1943 den Stadtteil geprägt hatten. Der Zweite Weltkrieg zerstörte leider ihr Refugium; geblieben ist der Zoopark, eine grüne Oase, in der sich heute hauptsächlich die Spezies Mensch aufhält. Neben dem Zoopark bieten Schillerplatz, Haniel-Park und viele kleinere Anlagen jede Menge Naturerlebnisse. Zusammen mit alten Mietshäusern in ruhigen Straßen und prächtigen Villen in großzügigen Alleen tragen die Grünflächen zur großen Beliebtheit des Stadtteils bei: Düsseltal ist dicht besiedelt und hier zu wohnen hat seinen Preis. Ihn zu zahlen, heißt eine Investition in seine Lebensqualität zu tätigen. Die Rendite zeigt sich bei einem nostalgischen Spaziergang an einer der wenigen noch erhaltenen Mühlen längs der Düssel oder am Hungerturm - in der Fritz-Wüst-Straße erinnert er wie der letzte einsame Zeuge an das alte Trappistenkloster, das ihn einst an dieser Stelle umgab.

Die exotischen Tiere sind zwar verschwunden, doch ein Besuch im Zoopark kann auch heute noch zum Abenteuer werden, wenn man unter alten Bäumen Wolkenformationen in Fabelwesen verwandelt, am Teich Enten füttert, auf dem Wasserspielplatz Erfrischung findet oder auf der Hundewiese tollt. Historisch Interessierte sollten einen Abstecher zur Buscher Mühle unternehmen, die vermutlich schon seit dem Anfang des 14. Jahrhunderts an der schmalen Nördlichen Düssel steht. Ein architektonisches Schmankerl ist die denkmalgeschützte Pauluskirche im neoromanischen Stil, deren Doppelturmfassade zur stillen Andacht einlädt. Im Kipken herrscht hingegen meistens eine charmante Kakofonie: Kinder matschen, basteln, malen, tanzen oder feiern Geburtstag, ohne, dass die Eltern danach aufräumen müssen. Im Eisstadion Brehmstraße, das jahrzehntelang als Heimspielstätte der Düsseldorfer EG diente, dürfen Amateure im Winter auf Kufen gleiten und im Sommer Inline-Hockey spielen.

Himbeer-Sternchen, Schoko-Schätzchen, Ein-Hörnchen: Fans von rosaroten Wolken und cremigen Angelegenheiten finden sich am besten schon morgens in einem der Rattanstühle von Sugarbird Cupcakes ein, um den Tag mit einem Lächeln zu beginnen. Wer lieber Käsekuchen und Kunst mag, schärft seine Sinne im PYC Cheesecake, einer Kombination aus Café und Ausstellungsraum für Reisefotografie. Einen Ausflug nach Asien ermöglicht das Restaurant Combo: Umgeben von erdigen Farbtönen genießt der Gast einen japanischen Feuertopf namens Shabu-Shabu, verschiedene Sushi-Variationen oder eine knusprige Ente. Zur Sennhütte erinnert an die letzte Bergbesteigung. Im gemütlichen Sommergarten leuchten Rehe über den Köpfen, während Käsespätzle und Wildschweinkeule in den Mund wandern. Weiße Decken, weiße Wände und auf den Tellern bunte Kunstwerke à la Rebhuhn mit Misobutter, Pflaume, Kaffee und Zimt bekommt der Liebhaber von Michelin-Sternen im Tafelspitz

Ganz Düsseltal kauft in der Rethelstraße ein, denn sie bietet nicht nur zahlreiche Läden, sondern auch Cafés und Restaurants, in denen der Shopper verschnauft und über Düsseldorf und die Welt plaudert. Möglicherweise ist der letzte Besuch im re-Cycler ein Thema. Dort bekommen Fahrradfahrer neue oder gebrauchte Räder und die freundlichen Mitarbeiter in der Werkstatt verwandeln müde Drahtesel in alltagstaugliche Vehikel. Nach einem Plausch holt man sein Lieblingsbuch in der Buchhandlung Bolland & Böttcher ab und macht Halt in der Traditionsmetzgerei Küppers, die Fleisch aus artgerechter Haltung, selbstgemachte Wurst und als Beilage frisches Gemüse aus der Region verkauft. Der Ästhetiker lässt sich zum Schluss im Klockhaus Dekorationen & Wohnideen inspirieren: Für edle Stoffe, samtige Kissen und erhellende Lampenschirme hat der Familienbetrieb ein Händchen.