Logistikregion: Erfurt
Informationen zur Logistikregion Erfurt auf einen Blick
*Durchschnittspreis auf Grundlage historischer Transaktionen
Überblick
Die Logistikregion Erfurt erstreckt sich von Jena im Osten bis nach Eisenach im Westen. Ihren Mittelpunkt bildet die rund 213.000 Einwohner zählende Landeshauptstadt des Freistaates Thüringen.
Die Infrastruktur ist hervorragend ausgebaut; hier kreuzen sich die Autobahnen A4 und A71. Seit Dezember 2017 dient der Erfurter Hauptbahnhof als wichtiges ICE-Drehkreuz, an dem sich stündlich die Hochgeschwindigkeitszüge der Linien Berlin-München und Frankfurt-Dresden treffen. Der Standort fungiert als Schnittstelle für den Ost-West- und Nord-Süd-Verkehr. Über 14.000, größtenteils kleine und mittelständische Unternehmen aus den unterschiedlichsten Branchen tragen zum wirtschaftlichen Erfolg bei, zu den mitarbeiterstärksten gehören DHL, Siemens, X-Fab, Zalando. Für wissenschaftliche Kompetenzen stehen die Fachhochschule sowie die Universität Erfurt und Forschungseinrichtungen wie das CiS Forschungsinstitut für Mikrosensorik oder das Fraunhofer-Institut für Digitale Medientechnologie mit der Abteilung Kindermedien – Erfurt ist die Heimat des Kinderkanals von ARD und ZDF.
Die meisten Logistikansiedlungen findet man entlang der A4 von Gotha bis zur Kreuzung mit der A9 am Hermsdorfer Kreuz. Koch, Neff & Volckmar (KNV), Panasonic Europe, Rhenus, Redcoon und Zalando sind die betriebsamsten von ihnen. Das Frachtaufkommen am Flughafen Erfurt-Weimar lässt sich als gering bezeichnen. Eine bedeutende Rolle spielt hingegen das Güterverkehrszentrum (GVZ) Erfurt, das multimodale Verkehre zwischen Straße und Schiene erlaubt.
Folgende Branchen prägen die Logistikregion Erfurt besonders:
- Logistik
- Maschinen- und Anlagenbau
- Mikrosystemtechnik und Photovoltaik
Die Logistikbranche entwickelte sich im Laufe der vergangenen zehn Jahre zu einem der stärksten Sektoren der Region. Die zentrale Lage Erfurts innerhalb Deutschlands und Europas, eine aktive Förderung durch die Politik und die geringe Kostenstruktur zogen immer mehr Unternehmen an, vor allem aus dem Bereich Handelslogistik. Die Ansiedlungen sind weiträumig verteilt – die größte vor Ort, das Erfurter GVZ, verknüpft die Straßeninfrastruktur mit einem hochmodernen Bahnterminal für den kombinierten Ladeverkehr. Der Flughafen Erfurt-Weimar bietet durch seinen 24-Stunden- und Allwetterflugbetrieb günstige Bedingungen für die Beförderung von Fracht. Die Universität und insbesondere die Fachhochschule Erfurt mit ihrem Fachbereich Verkehrs- und Transportwesen sowie den beiden zugehörigen Instituten Verkehr und Raum und proTUL (Institut für Produktion, Transport, Umschlag und Lagern) verantworten die Ausbildung geeigneter Fachkräfte. Das Logistik Netzwerk Thüringen sorgt für eine Vernetzung von Wirtschaft, Wissenschaft und Politik.
Die hiesigen Wurzeln des Maschinen- und Anlagenbaus reichen bis ins 19. Jahrhundert. Damals wurde Erfurt an das Eisenbahnnetz angeschlossen und die Nachfrage nach Spezialmaschinen für Fertigungsprozesse stieg rasant an. Heute produzieren die ansässigen Unternehmen Pressen, Pumpen, Schaltanlagen und Generatoren. Die Fachhochschule und die Friedrich-Schiller-Universität Jena, die Berufsakademie Eisenach sowie das Erfurt Bildungszentrum stellen gezielte Bildungsangebote bereit. Die Branche trifft sich innerhalb von Clustern wie automotive thüringen oder FerMeTh (Fertigungstechnik und Metallbearbeitung Thüringen).
1966 entwickelte sich das Funkwerk Erfurt mit der Herstellung von Halbleiterbauelementen zum Hauptproduzenten integrierter Schaltkreise in der ehemaligen DDR. In den 1980er Jahren folgten drei moderne Chipfabriken mit Forschungszentrum. Nach der Wende kamen zahlreiche weitere Hochtechnologieunternehmen dazu. Heute umfasst das Spektrum des Technologiestandortes Erfurt neben der Mikrosystemtechnik und Photovoltaik auch Mikroelektronik, Sensorik und Informationstechnologien, mit Melexis, Qundis und X-Fab als größten Arbeitgebern in diesen Bereichen. Das CiS Forschungsinstitut für Mikrosensorik, das IMMS Institut für Mikroelektronik- und Mechatronik-Systeme und das Anwendungszentrum Mikrosystemtechnik (AZM) arbeiten an zukünftigen Lösungen. Die Netzwerke Mikro-Nanotechnologie-Thüringen und SolarInput sowie die Veranstaltungsreihe Erfurter TechnologieDialog steigern die Wettbewerbsfähigkeit.
Viele Unternehmen entschieden sich für die Logistikregion Erfurt zunächst, weil hier ausreichend geeignete Flächen vorhanden waren. Als vorteilhaft galten ebenfalls die Fördermöglichkeiten. Inzwischen steht der regen Nachfrage ein immer knapper werdendes Angebot gegenüber, insbesondere bei Objekten mit mehr als 100.000 m², die der Handel als zentrale Logistikzentren nutzt.
Der Freistaat Thüringen weiß um die Bedeutung konkurrenzfähiger Großflächen für die Wirtschaft, weshalb bereits 2010 eine landesweite Initiative ins Leben gerufen wurde. Sie hilft dabei, bestehende und potenzielle Vorhaben in beliebten Lagen infrastrukturell und planungsrechtlich zu optimieren. Insgesamt wartet Erfurt daher mit interessanten Perspektiven für neue Projekte auf. Mit der zunehmenden Digitalisierung und der sich immer stärker verbreitenden Akzeptanz des Onlinehandels wird die Nachfrage abermals steigen und sichert so die Weiterentwicklung.
Erfurt konnte sich zu Beginn des 21. Jahrhunderts als leistungsstarker Logistikstandort etablieren. Die Region wird durch die Präsenz von Unternehmen wie DHL oder Zalando und eine steigende Berichterstattung in den Medien auch als solcher wahrgenommen. Dank der Unterstützung durch die Landesentwicklungsgesellschaft sowie das Logistik Netzwerk Thüringen, aber nicht zuletzt wegen der positiven Resonanz in der Bevölkerung werden weitere Ansiedlungen folgen.
Die Region punktet mit ihren vergleichsweise günstigen Flächen- und Lohnkosten sowie niedrigen Mietpreisen. Die Infrastruktur überzeugt auf der Straße mit den gut ausgebauten Autobahnen A4 und A71. Das Schienennetz erfuhr durch die Etablierung des Erfurter Hauptbahnhofs als wichtiges ICE-Drehkreuz eine weitere Aufwertung. Die zentrale Lage zeigt sich insbesondere für Distributionszentren des Handels mit deutschlandweitem Fokus als entscheidender Vorteil.
Erfurt ist allerdings, obwohl der prognostizierte Bevölkerungsrückgang bisher auf sich warten lässt, ein recht kleiner Ballungsraum. Die Nahversorgungslogistik birgt daher nur wenig Potenzial. Da die lokale Industrie einen geringen Stellenwert hat, stagniert das Interesse an Kontraktlogistik auf einem niedrigen Niveau.
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